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Rückschau: Zukunft Mollerstadt – Architektur und Grünräume

Artikel vom 02.12.2020

Die öffentliche Diskussionsreihe "Zukunft Mollerstadt" ging in die zweite Runde. 

Studierende denken die Mollerstadt neu und Expertinnen antworten

Es grünt zu wenig in Deutschlands Innenstädten. Das gilt auch für die Mollerstadt. Durch die Versiegelung von Flächen wird das Viertel, besonders im Sommer, zu einer städtischen Hitzeinsel. Grünflächen könnten da eine Abhilfe schaffen. Sie ermöglichen nicht nur das Abkühlen der Luft, sondern fördern auch die Biodiversität in der Stadt. Grün bindet CO2 und setzt Sauerstoff frei. Gleichzeitig zieht es immer mehr Menschen in die Städte und mehr Wohnraum wird benötigt. Das Wachstum der Städte sollte möglichst so gestaltet werden, dass keine neuen Flächen vor den Toren der Stadt bebaut werden müssen. Mit innovativen Konzepten haben sich Studierende der Fachbereiche Architektur sowie Bau- und Umweltingenieurwesen der Hochschule Darmstadt den (noch fehlenden und auszubauenden) Grünflächen der Mollerstadt sowie der Verdichtung des Baubestandes gewidmet. Am 2. Dezember 2020 haben sie ihre Ideen im Rahmen der öffentlichen Diskussionsreihe „Zukunft Mollerstadt“ vorgestellt und Feedback von Expertinnen aus Verwaltung, Wirtschaft und Forschung erhalten.

Innovative Ideen für große Herausforderungen

Da die Versiegelung der Städte den natürlichen Wasserkreislauf unterbricht, haben sich einige Studierende überlegt, die Mollerstadt in eine Schwammstadt zu verwandeln. Durch die Entsiegelung von Flächen und deren Durchgrünung soll ein möglichst natürlicher Wasserkreislauf entstehen, der die Ableitung von Wasser in die Kanalisation reduziert und verzögert. Die Studierenden schlagen vor, die Innenhöfe des Viertels zu entsiegeln und somit Versickerungsflächen zu schaffen. Auch vorstellbar wären große multifunktionale Flächen für die Wasserspeicherung anzulegen, die bei Dürre auch anderweitig durch die Bewohner*innen genutzt werden können. Eine weitere Idee für die Mollerstadt ist ein Hochhausschema bei gleichzeitiger Entkernung der kleinteilig bebauten Höfe. So wird einerseits viel neue Nutzfläche geschaffen, andererseits entstehen neue Grünräume in den Höfen sowie an Fassaden und auf Dächern. Die Struktur des Viertels könnte so verändert werden, dass vernetzte grüne Höfe im Stadtzentrum entstehen, die mit Nachbarschaftsfunktionen angereichert werden und ein neues Quartiersgefühl katalysieren.

Weitere Konzepte beschäftigten sich mit der Frage, wie bestehende öffentliche Grünflächen, wie zum Beispiel die Landgraf-Phillips-Anlage, sozial und ökologisch aktiviert werden können. Neben Sport- und Spielflächen gilt es durch Pflanzenvielfalt, die Biodiversität zu unterstützen und durch Wasserflächen Retentionsflächen zu schaffen. Vorhandener alter Baumbestand, wie an der Wilhelminenstraße, sollte als ökologisch wichtiger Baustein erhalten bleiben.

Beeindruckte Expertinnen

Auch bei der zweiten Veranstaltung der Diskussionsreihe „Zukunft Mollerstadt“ waren drei Replikgeberinnen zugeschaltet, die den Studierenden eine Einschätzung aus der Praxis geben konnten. Besonders die visionären Ideen der Studierenden gefielen den Expertinnen. Dr. Susanne Bieker (Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI Karlsruhe) forderte die Studierenden sogar dazu auf, noch ambitionierter in ihren Projekten zu denken. Sie hält es für besonders wichtig, Synergien zwischen verschiedenen Zielen, wie mehr Klimaschutz, Umbau der Mobilität, Wassermanagement, ressourcensparsamen Bauens und Gestaltung, zu erkennen und zu nutzen. Auch Martina Fendt als Landschaftsarchitektin fand diese Verknüpfungen wichtig. Sie legte den Studierenden noch ans Herz, dass auch viele kleine Schritte zu einem großen Ziel beitragen können. Besonders beeindruckend fand Dr. Barbara Boczek als Planungsdezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt die Vielfalt der vorgestellten Projekte. Sie begrüßte, dass die Studierenden eine Gesamtstrategie für die Mollerstadt entwickelt haben, deren Umsetzung in der Realität durch die Eigentumserhältnisse nicht ganz so leicht umsetzbar ist. Aber auch anstehende Kleinmaßnahmen werden die Mollerstadt wieder belebter und grüner machen.

Bericht von Luise Spieker, Praktikantin der Schader-Stiftung

Ansprechpartnerin ist Dr. Michèle Bernhard

Mit dem s:ne-Konzept war die Hochschule Darmstadt (h_da) in der Bund-Länder-Förderlinie „Innovative Hochschule“ erfolgreich. Partner im Vorhaben sind das Darmstädter Institut Wohnen und Umwelt (IWU), das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), das Öko-Institut, die Schader-Stiftung, die Software AG und die Unternehmensberatung „e-hoch3“.

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