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Schader-Preis 2019 für Christoph Möllers

Artikel vom 20.12.2018

Foto: Christoph Rau

Mit dem Schader-Preis 2019 wird der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Christoph Möllers, LL.M. ausgezeichnet. Er ist Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin und Permanent Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Zum Vortrag des Preisträgers.

Der missverstandene Rechtsstaat

Christoph Möllers ist Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2012 ist er Permanent Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Der mit 15.000 Euro dotierte Schader-Preis würdigt Gesellschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die durch ihre Forschung und ihr öffentliches Wirken einen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Probleme leisten.

In seinem Vortrag zur Preisverleihung sprach Christoph Möllers zum Thema „Der missverstandene Rechtsstaat“. Als Aufforderung zum strikten Regelvollzug oder zur bedingungslosen Herstellung rechtmäßiger Zustände wäre der Rechtsstaat missverstanden. „Vielmehr geht es in ihm darum, zwischen die Rechtsnorm und ihre Vollstreckung institutionelle Puffer, Orte einer selbstständigen Entscheidung zu setzen“, so Möllers.

Die Laudatio hielt Angelika Nußberger, Richterin und Vizepräsidentin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und Mitglied des Senats der Schader-Stiftung: „Christoph Möllers hat sich nie mit dem, was er geschrieben hat, zufrieden gegeben, er hat immer weiter gedacht; ein Schlusspunkt konnte nie ein Schlusspunkt bleiben. Christoph Möllers antwortet nicht einfach, sondern ist unterwegs zu den Fragen, die ihm andere stellen und die er sich selbst stellt. Immer wieder neu, immer besser will er verstehen, was man vielleicht nie wirklich ganz verstehen kann: Was hält die Gesellschaft zusammen? Was ist ein Staat, warum ist er, was er ist? Was macht „Recht“ zu Recht? Dies ist ein Thema, das sich gewissermaßen als roter Faden durch viele seiner Schriften zieht — die Frage, inwieweit sich das Politische normieren, einhegen lässt.“

Mit dem Preis zeichnet die Schader-Stiftung Gesellschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus, die sich mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit herausragende Verdienste um die Gesellschaftswissenschaften und um deren Dialog mit der Praxis erworben haben. „Christoph Möllers gelingt es, Grundfragen seiner eigenen Disziplin mit historischen, ethischen, philosophischen und politisch-praktischen Dimensionen zu verbinden“, begründete Christine Landfried, Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Hamburg und Mitglied des Senats der Schader-Stiftung, die Entscheidung für den diesjährigen Preisträger.

„Christoph Möllers vermittelt die Erkenntnisse seiner exzellenten Forschung nicht nur in den Wissenschaften, sondern auch durch pointierte Wortmeldungen in der Presse und der breiten Öffentlichkeit. Zugleich sind seine Arbeiten inhaltlich an etliche Disziplinen der Gesellschaftswissenschaften anschlussfähig und ergänzen das Spektrum der Schader-Stiftung vorzüglich“, betonte Landfried.

„Fragen des Rechts betreffen oft mehrere Gesellschaftsbereiche, vor allem in ihren Auswirkungen. Deswegen ist es wichtig, dass es herausragende Köpfe wie Christoph Möllers gibt, die Brücken zwischen Theorie und Praxis bauen und sich für eine Optimierung des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Gesellschaft einsetzen“, sagte die Hessische Digitalministerin Kristina Sinemus in ihrem Grußwort. „Interdisziplinär zu arbeiten und über den Tellerrand zu schauen, ist ein wichtiger Schlüssel, um gemeinsam Antworten auf rechtliche Fragestellungen zu finden und diese erfolgreich praktisch umzusetzen“, so die Ministerin.

Christoph Möllers, geboren 1969, studierte Rechtswissenschaften, Philosophie und Komparatistik in Tübingen, Madrid und München. Nach Promotion und den beiden Staatsexamen schloss er 1995 als Master of Laws an der University of Chicago Law School ab und habilitierte 2004 an der Universität Heidelberg, Venia Legendi für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie, Europa- und Völkerrecht. Es folgten Professuren in Münster und Göttingen, seit 2009 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Der Schader-Preis wird im Mai 2019 in Darmstadt überreicht.Verliehen wird er vom Senat der Schader-Stiftung, dem die Preisträgerinnen und Preisträger der vergangenen Jahre angehören: Prof. Dr. Otfried Jarren (2018), Prof. Dr. Nicole Deitelhoff (2017), Prof. Dr. Christine Landfried (2016), Prof. Dr. Dr. h.c. Angelika Nußberger (2015), Prof. Dr. h.c. Jutta Allmendinger Ph.D. (2013), Prof Dr. Dres. h.c. Paul Kirchhof (2012) und Prof. Dr. Dr. h.c. Wolf Lepenies (2010).

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