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Gestörte Weltbeziehung - eine Abendveranstaltung mit Hartmut Rosa und Annette Kehnel

Artikel vom 03.04.2025

Die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phänomenologische Forschung (DGPF) fand in diesem Jahr unter dem Titel „Krisis und Kritik“ in Darmstadt statt. Zu diesem Anlass lud die Schader-Stiftung gemeinsam mit der DGPF zu einer Abendveranstaltung mit Hartmut Rosa ein. Annette Kehnel kommentierte seinen Vortrag und kam anschließend mit ihm ins Gespräch.

Informationen zur Veranstaltung

Beginn: 26.09.2025 | 19:00 Uhr

Ende: 26.09.2025 | 20:30 Uhr

Ort: Schader-Campus | Goethestraße 1-2 | 64285 Darmstadt
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Vortrag von Hartmut Rosa und Gespräch mit Annette Kehnel

Hartmut Rosas Vortrag identifizierte vier fundamentale Krisentendenzen der spätmodernen Gesellschaft: Eine ökonomische Krise, die darin besteht, dass Wachstum und Beschleunigung für die Aufrechterhaltung der sozioökonomischen Strukturen unverzichtbar sind, aber immer mehr Energie erfordern und sich immer schwieriger realisieren lassen; eine daraus resultierende ökologische Krise; eine politische Krise, die sich im Niedergang westlicher Demokratien und in der Rückkehr des Krieges zeigt; und schließlich eine psychologische Krise, die in wachsenden Burnoutraten zum Ausdruck kommt. Alle diese Krisen lassen sich in einer objektivistisch-strukturellen Perspektive als Konsequenzen daraus erklären, dass die Sozialformation der Moderne auf den Modus dynamischer Stabilisierung gegründet ist, sich also nur durch stetige Steigerung institutionell zu erhalten vermag. Diese Erklärung beschreibt jedoch nur die eine, die strukturelle Seite der gegenwärtigen Krisenlage. Erst aus der Perspektive der ersten Person, mithin aus phänomenologischer Sicht, zeigt sich, dass alle vier Krisentypen zugleich eine fundamentale Störung in den spätmodernen Mustern der Weltbeziehung anzeigen: Sie sind (auch) das Resultat eines kulturell verankerten und subjektiv habitualisierten Grundverhältnisses zur Welt, das auf Verfügbarmachung zielt und als existentiellen Grundmodus eine Aggressionsbeziehung zur Natur (Ökokrise), zu anderen Menschen (Politische Krise) und zu uns selbst (Psychokrise) erzeugt. Der Vortrag plädiert daher für einen ‚perspektivischen Dualismus‘ in der Gesellschaftsanalyse, der die Perspektiven der ersten und dritten Person zusammenführt, und endet mit einem Vorschlag dafür, wie ein alternatives Weltverhältnis (und damit eine andere Sozialformation) zu denken wäre. 
Im Anschluss kommentierte Annette Kehnel den Vortrag und diskutierte mit Hartmut Rosa über gegenwärtige und vergangene Krisen. Auch Alternativen kamen zur Sprache, die nicht nur aus aktuellen Krisen und Verlusterfahrungen resultieren. Die Moderation übernahm Robert Ziegler. 

Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und ist auch auf unserem Youtube-Kanal veröffentlicht.

Jahrestagung der DGPF

Anlass dieser Abendveranstaltung war die Jahrestagung der DGPF. Die Tagung fand vom 24. bis 27. September 2025 an der TU Darmstadt statt. Weitere Informationen finden sich auf der offiziellen Website zur Tagung.

Ansprechpersonen

Zuständiger Referent seitens der Schader-Stiftung ist Dr. Gösta Gantner

 

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