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Angelika Nußberger: Preisträgerin des Schader-Preises 2015

Artikel vom 28.05.2015

Alexander Gemeinhardt M.A., Alois M. Schader, Prof. Dr. Dr. h.c. Angelika Nußberger, Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, Prof. Dr. Peter Haslinger, Dr. Rudolf Kriszeleit (v.li.n.re.), Foto: Christoph Rau

Mit dem Schader-Preis 2015 wird Professor Dr. Dr. h.c. Angelika Nußberger ausgezeichnet. Die Juristin und Slawistin ist Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg und Direktorin des Instituts für osteuropäisches Recht und Rechtsvergleichung. Der Schader-Preis wurde am 28. Mai 2015 in Darmstadt überreicht.

Schader-Preis 2015

Angelika Nußberger, geboren am 1. Juni 1963 in München, ist eine in Deutschland und international renommierte Rechts- und Sozialwissenschaftlerin, eine ausgewiesene, vielsprachige Slawistin. Sie ist Direktorin des Instituts für osteuropäisches Recht und Rechtsvergleichung der Universität zu Köln sowie Mitglied des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Straßburg. Angelika Nußberger widmet sich der Verbreitung von Sozialstandards in Europa und im Völkerrecht und hat über die sozialrechtliche Bedeutung der Normsetzung der Vereinten Nationen, der Internationalen Arbeitsorganisation und des Europarates gearbeitet. In der Vielfalt ihrer Arbeit als Sozialrechtlerin, Staatsrechtlerin, Rechtsvergleicherin, Slawistin und als Spezialistin für europäische Menschenrechte vertritt sie das Sozialrecht und das Sozialwesen in besonderer Breite und Tiefe.

Angelika Nußberger studierte in München Slawistik und Rechtswissenschaft und absolvierte dort ihr Erstes, in Heidelberg ihr Zweites Juristisches Staatsexamen. Sie wurde in Würzburg mit einer Arbeit über das sowjetische Verfassungsrecht in der Übergangszeit promoviert, hat sich nach einem Forschungsaufenthalt in Harvard und nach einer Referententätigkeit am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Sozialrecht 2002 in München mit einer Arbeit über die Sozialstandards im Völkerrecht habilitiert.

Im selben Jahr 2002 wurde Angelika Nußberger zur Professorin an die rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln berufen. 2010 war sie Prorektorin der Universität zu Köln. Vor ihrer richterlichen Tätigkeit war sie Mitglied verschiedener internationaler Organisationen und Beratungsgremien, die sich insbesondere der Entfaltung des Sozialrechts und der Menschenrechte in Europa und im Völkerrecht widmen.

Ihre gegenwärtigen Forschungsschwerpunkte betreffen die Entwicklung des Verfassungsrechts in den Staaten Mittel- und Osteuropas mit einem besonderen Gewicht auf der russischen Föderation. Ihr besonderes Augenmerk gilt dabei der Einrichtung der Verfassungsgerichtsbarkeit in den jungen Rechtsstaaten, dem Einfluss des Völkerrechts auf die Rechtsentwicklung in Mittel- und Osteuropa, den Prinzipien und der Durchsetzbarkeit des Internationalen Sozialrechts und der Übertragung von Sozialsystemen in die Staaten Mittel- und Osteuropas.

Seit 2011 ist Angelika Nußberger Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Sie hat dort sehr schnell Rang und Anerkennung gewonnen, in ihrer richterlichen Tätigkeit mit Zielstrebigkeit und Augenmaß die Entwicklung der Rechtsprechung zu Menschenrechtsfragen beeinflusst, Wesentliches zum Verhältnis des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, des Europäischen Gerichtshofs und des deutschen Bundesverfassungsgerichts gesagt, dabei auf gute Kooperation und ausgleichende Maßstäbe im Zusammenwirken dieser Gerichtsbarkeiten hingewirkt.

Weitere Informationen zur Preisverleihung

Der Schader-Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Er wird vom Senat der Schader-Stiftung verliehen, dem die Preisträgerinnen und Preisträger der vergangenen Jahre angehören: Prof. Dr. Stephan Leibfried (2014), Prof. Jutta Allmendinger Ph. D. (2013), Prof Dr. Dres. h. c. Paul Kirchhof (2012), Prof. Dr. Dr. h.c. Wolf Lepenies (2010), Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus von Beyme (2008) und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Franz-Xaver Kaufmann (2007).

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