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Architektur für Wohnprojekte - fachspezifische Unterstützung im Planungsprozess

Artikel vom 12.11.2013

Ein gemeinschaftliches Wohnprojekt ins Leben zu rufen stellt hohe Ansprüche an die Beteiligten und erfordert Kompetenzen in vielen Bereichen. Speziell zur Unterstützung der Zusammenarbeit von Architekt und Wohninitiative stehen Ansprechpartner bereit, die über Fachwissen zum gemeinschaftlichen Wohnen verfügen: von der kostenfreien Beratung zu grundlegenden Fragen über die Moderation der Gruppentreffen bis hin zur professionellen Projektent­wicklung während des gesamten Entstehungsprozesses. 

Wer unterstützt Architekt und Wohngruppe im gemeinsamen Planungs- und Bauprozess?

Beim partizipativen Planen eines gemeinschaftlichen Wohnprojekts geht es von den ersten Vorüberlegungen bis zum Einzug Schritt für Schritt darum, aus unterschiedlichen Erwartungen, Interessen und Zielen der Beteiligten tragfähige und bezahlbare Lösungen zu destillieren. In vielen Planungsgesprächen müssen immer wieder Kom­promisse gefunden werden, mit denen sich die zukünftigen Bewohner möglichst weitgehend identifizieren können.

Der Aufgabenbereich eines Architekten, der von einer Wohninitiative mit der Planung eines gemeinschaftlichen Projekts beauftragt wird, kann unterschiedlich weit abgesteckt sein:

  • Der Architekt konzentriert sich auf die fachliche Seite des Planungsprozesses. Die kommunikativen Aufgaben und die Durchführung des Beteiligungsverfahrens liegen in den Händen einer Fachkraft für Moderation oder Wohnprojektentwicklung. 
  • Der Architekt übernimmt zusätzlich die Moderation des Planungsprozesses.
  • Projektbegleiter oder Moderator werden in bestimmten Phasen des Planungsprozesses oder in Konfliktfällen hinzugezogen.

Wichtig ist, dass die Funktion des Architekten genau definiert und klar vereinbart wird.

Die Zusammenarbeit mit einem Moderator oder Wohnprojektbegleiter kann bereits starten, ehe die Gruppe sich an einen Architekten wendet. Aus dessen Sicht ist es nur von Vorteil, wenn Themen wie Gruppenfindung, Strukturen der Selbstverwaltung, Wahl der Rechtsform für das Wohnprojekt und Ausrichtung des Wohnkonzepts außerhalb des Planungsprozesses geklärt werden. Weiteres zentrales Thema ist die Finanzierbarkeit des Vorhabens. Für Fragen nach Finanzierungs- und Fördermitteln und das Aufstellen eines Investitions- und Finanzierungskonzepts sollte die Gruppe die Dienste eines Projektentwicklers in Anspruch nehmen.

Möglicherweise scheut eine Gruppe zusätzliche Kosten für externe Unterstützung. Was kann ein Architekt in einer solchen Situation tun? Einerseits würde er den Auftrag gerne übernehmen. Andererseits hat er den Eindruck, dass zwischen ihm und der Gruppe eine Ver­mittlungsinstanz eingeschaltet werden sollte, die sich mit Moderationsmethoden und Konfliktmanagement auskennt. Wichtig wäre, die Gruppe davon zu überzeugen, dass sich die Ausgaben für externe Begleitung durch strukturiertes Arbeiten und schnellere tragfähige Entscheidungen im Endeffekt bezahlt machen. Dabei helfen Kenntnisse über das Leistungs­spektrum der beratenden und begleitenden Berufe. Unter Umständen stimmt das Beispiel anderer Gruppen, die von fachlicher Begleitung profitierten, die Zweifler um.

Manche Wohnprojektinitiativen verfügen über reichlich Erfahrung im Moderieren von Gruppen und kommen weitgehend ohne Unterstützung von dritter Seite aus. In bestimmten Planungsphasen oder zur Klärung schwieriger Fragen kann es dennoch angebracht sein, punktuell Wohnprojektbegleitung, Moderation oder Supervision in Anspruch zu nehmen. Je nach Ausrichtung des Wohnkonzepts tragen sachkundige Dritte mit ihren Kenntnissen und ihrer Erfahrung direkt zum - integrierten - Planungsprozess bei.

Im Wohnprojekte-Portal, das die Stiftung trias betreibt, listet das „BeraterInnen-Netzwerk“ Angebote für professionelle Unterstützung in allen wohnprojektspezifischen Fachgebieten auf.

Unterstützung durch Wohnprojekt-Beratungsstellen

Bundesweit, regional oder lokal leisten beratende Institutionen und Einrichtungen Unterstützung beim Zustandekommen von Wohnprojekten. Sie sind auch dann Anlaufpunkt, wenn für den partizipativen Planungsprozess geeignete fachliche Begleitung gesucht wird.

Zum einen üben diese Stellen eine koordinierende Funktion aus, nennen Moderatoren, Wohnprojektentwickler und Fachberater und vermitteln den Kontakt zu ihnen. Zum anderen stehen sie für Einzelfragen beratend zur Verfügung. Ihr Aufgabenbereich endet, sobald es darum geht, die Umsetzung eines konkreten Projekts zu steuern. 

Moderation im Angebot einer Architekten-Bürogemeinschaft

Architekten, die sich schwerpunktmäßig auf das Planen mit Gruppen spezialisiert haben, übernehmen teilweise selbst die Moderation des Planungsprozesses. Meist verfügen sie über besondere kommunikative Fähigkeiten oder eine Zusatzausbildung als Mode­rator.  

Wie Berichte aus der Praxis des Planens mit einer Gruppe zeigen, kann die Doppelrolle als Architekt und Moderator durchaus an Grenzen führen. In dieser Situation, so der Rat, sollte Know-how von außen dazu geholt werden. Je nach Situation kann dies temporär oder während des gesamten weiteren Planungsprozesses der Fall sein.

Wer als Planer bisher nicht auf die Arbeit mit einer Wohnprojektgruppe eingestellt war, sollte in Erwägung ziehen, ob nicht die Gründung einer Bürogemeinschaft oder auch deren zielgerichtete Erweiterung in Frage kommt. Derzeit wird ein Übergewicht der kleinen und kleinsten Büros beobachtet. Sie werden noch dazu oft von Personen betrieben, die gleiche Kompetenzen mit einbringen. Als vorteilhafter wird die Zusammenarbeit von Architekten mit unterschiedlichen, dabei sich ergänzenden Fertigkeiten eingeschätzt. 

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