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Wege der Weltordnung

Artikel vom 22.04.2022

Foto: shutterstock

Komposition zwischen Mensch und Ding. Ein Blogbeitrag von Alfred Nordmann.

Die "Ways of Worldmaking" des Ingenieurwesens

Das Ingenieurwesen arbeitet durch seine „Ways of Worldmaking“ mit dem Alten, dem bereits Vorgefundenen und transformiert es in etwas Neues. Es ist ein Bauen und Umbauen im Bestand. Maschinenelemente, Routinen und Module erweisen ihre Fähigkeiten und ihren Nutzen für die Menschen, in dem sie verbaut und in ganz unterschiedliche Ordnungen der Dinge gebracht werden. So eingebunden sind sie nicht mehr frei verfügbar. Es bedarf einer besonderen Kompositionskunst, um alten Dinge ein neues Leben zu geben - aus dem verlassenen Industriegelände einen Freizeitpark zu gestalten, aus dem brachliegenden Parkplatz ein neue Naturlandschaft oder aus dem Benzinfresser ein Elektroauto.

Komponieren heißt Zusammenstellen

Wird die künstliche Trennung von Kunst und Technik überwunden, wenn Maschinenbauer*innen oder Architekt*innen als Komponist*innen betrachtet werden? Und erleichtert diese Blickweise die Zusammenarbeit, wenn die „Kunst der Transformation“ in eine nachhaltige Gesellschaft gefordert wird? Hat die Komposition ihren Zweck schon erfüllt, wenn sie etwas zum Laufen oder Funktionieren bringt - oder woran erkennen wir das glücklich gelingende Zusammenspiel von Dingen und Menschen? Durch die Teilnahme an einer vorgefundenen Ordnung der Dinge erlernen wir eine Art Grammatik: Klingt das Musikstück richtig oder gibt es Missklänge? Fügen sich die Zahnräder leicht ineinander oder werden sie gewaltsam in eine Form gepresst? Ist Ingenieurkunst immer gewaltfrei und Modell für das friedliche Zusammenwirken von Mensch und Ding in einem gemeinsam geschaffenen Werk?

Was die Musikgeschichte zeigt, gilt so ähnlich für das Ingenieurwesen

In der Musik gibt es nicht nur die eine Harmonielehre, sondern viele Kompositionsprinzipien in unterschiedlichen Kulturen und anderen Zeiten. Indem wir uns auf diese Prinzipien einlassen, treten wir ein in eine Welt, in der Steine zum Klingen und Verhältnisse zum Tanzen gebracht werden. Die Entdeckung solch neuer Welten ist die wesentliche Kulturleistung der Ingenieurwissenschaften. Wie weit trägt das Vorbild der Ingenieurkunst, wenn es um die Gestaltung gesellschaftlicher Zusammenhänge geht?

von Prof. Dr. Alfred Nordmann, Technische Universität Darmstadt

Der Blogbeitrag steht in Zusammenhang mit der Veranstaltung "Konstruktion, Komposition, Transformation" am 1. Juni 2022 im Schader-Forum sowie der Ringvorlesung "Komposition" des Insituts für Philosophie an der Technischen Universität Darmstadt.

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