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Bericht zur Fachtagung „Land.Schafft.Zukunft"

Artikel vom 15.04.2016

Am 15. April 2016 trafen sich rund 35 Interessierte zur Fachtagung „Land.Schafft.Zukunft“. Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Praxis tauschten sich zu den Potenzialen ländlicher Räume, möglichen Aktivierungsstrategien und ihren Erfahrungen vor Ort aus. Impulse hierfür gab zunächst die Präsentation des Stipendiatenprogramms „Land.Schafft.Zukunft“. Das Programm ist das Gewinnerprojekt des Sommercamps der Schader-Stiftung 2015.

Fachtagung „Land.Schafft.Zukunft“

Insgesamt erarbeiteten zwanzig junge Menschen mit verschiedenen akademischen Hintergründen während dieser Zeit unterschiedliche Dialogformate zu dem Thema „Neue Verantwortungen. Gesellschaft, Gemeinwohl, Gestaltung“. Gemeinsam mit Dr. Kirsten Mensch, Schader-Stiftung, und Julian Petrin, NextHamburg, organisierten die Sommercamp-Teilnehmerinnen und Teilnehmer Hanna Wilbrand, Beate Absalon, Kjell Schmidt, Wulf Kramer und Ines Entgelmeier im Anschluss an das Sommercamp die gleichnamige Fachtagung „Land.Schafft.Zukunft“.

Neben der Projektpräsentation sprach Prof. Dr. Jürgen Aring, vhw Bundesverband e.V., über das „Zusammenspiel von Selbstverwaltung und sorgender Gemeinschaft in ländlichen Räumen“. In Interviews zu Phänomenen und Projekten im ländlichen Raum und einer abschließenden Fishbowl-Diskussion gab es vielseitige Anregungen für die Ausgestaltung des Projektes „Land.Schafft.Zukunft“.

Das Projekt „Land.Schafft.Zukunft“ stellt die Stärkung des lokalen Engagements in den Fokus und setzt darauf, möglichst viele vor Ort lebende Akteure in einen Dialogprozess einzubeziehen. „Durch die Verknüpfung interner und externer Impulse werden im Dialog Herausforderungen und Chancen einer lokalen Gemeinschaft formuliert sowie ihre Ressourcen und Potenziale aufgezeigt“, erklärte Ines Entgelmeier. Dadurch biete das Konzept einen Rahmen, in dem gemeinsam bedarfsgerechte Handlungsstrategien erarbeitet und die lokalen Akteure in ihrer Umsetzung unterstützt werden könnten. Der externe Impuls wird durch einen einjährigen Aufenthalt eines Stipendiaten in der Gemeinschaft gesetzt. „Ziel des Projektes ist es, die Kompetenz der Selbstorganisation und das Bewusstwerden der Selbstwirksamkeit einer lokalen Gemeinschaft nachhaltig zu stärken“, fasste Wulf Kramer zusammen. Somit begegne das Programm den Herausforderungen des ländlichen Raums mit einem flexiblen und für die jeweilige Gemeinschaft bedarfsgerechten Ansatz, der durch die Akteure vor Ort selbst im Projektprozess gestaltbar ist. Hanna Wilbrand fügte abschließend hinzu: „Das Tolle an der Projektidee ist die Nähe zu den Menschen und Strukturen vor Ort. Es gibt bereits ähnliche Ansätze, die die Notwendigkeit eines solchen Stipendiatenprogramms nahe legen!“.

Potenziale im ländlichen Raum betonten auch Dr. Ulf Häbel, Generationsnetzwerk/ Nachbarschaftsfamilie e.V. Laubach, und Jürgen Kaufmann, Bürgermeister in Schwarzenborn, im Interview mit Kjell Schmid und sahen diese vor allem in den lokalen Akteuren selbst. „Mit vorhandenen Strukturen und Freiwilligen vor Ort ist viel machbar“, so Kaufmann. Dabei sei es vor allem wichtig die Demokratie von unten zu erhalten und die Menschen mitentscheiden zu lassen. Aufgaben im Ort müssten zudem konkret formuliert werden und überschaubar bleiben. „Dauert es zu lange, geht die Motivation zurück“, berichtete Häbel von seinen Erfahrungen. Sein Ratschlag für das Projekt „Land.Schafft.Zukunft“: Die persönliche Ansprache der Akteure vor Ort. Mögliche Stipendiaten sollten zudem die Schlüsselpersonen der Gemeinde kennenlernen und mit ihnen während des Programms kooperieren. „Die Energie bleibt, wenn Impulse von außen kommen“, bestärkte Häbel die Projektidee.

Auch Karsten Wittke vom Institut zur Entwicklung des ländlichen Kulturraums rückte den persönlichen Kontakt zu den lokalen Akteuren in den Fokus. „Heimat passiert durch Beteiligung“, sagte er im Interview mit Julian Petrin. Einfache Aktionen wie das gemeinsame Kochen oder Gärtnern schafften Zusammenhalt. Vor allem müsse man die Menschen ernst nehmen und aktives Interesse an ihrer Lebenswelt zeigen. Diese Erfahrungen machten auch Ursula Achternkamp und Wolf Thiel von der Old School Havelberg, die in Havelberg ein Gärtnerprojekt mit Langzeitarbeitslosen auf den Weg brachten.

Die Wissenschaft als weiteren zentralen Akteur im Projekt „Land.Schafft.Zukunft“ zu verankern, würde nach Jan Swoboda, Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume, die Durchsetzungskraft des Projektes gegenüber Verwaltung und Geldgebern stärken. Neben einer wissenschaftlichen Begleitung könnten zudem Ausstellungen und Publikationen das Projekt „Land.Schafft.Zukunft“ rahmen, so die Idee von Prof. Antje Stokman, Universität Stuttgart. Im Interview mit Hanna Wilbrand schlug Stokman außerdem vor, die von ihr organisierte Sommeruniversität als eine mögliche Vorbereitungsphase für zukünftige Stipendiaten zu etablieren.

In der abschließenden Fishbowl-Diskussion, moderiert von Dr. Marta Doehler-Behzadi, IBA Thüringen, ging es vor allem um die Frage, wie Menschen motiviert werden könnten, für ein Jahr als Stipendiatin oder Stipendiat in eine Gemeinde zu ziehen. Nach Alexander Gemeinhardt, Vorstandsvorsitzender der Schader-Stiftung, müssten Anreize für die Stipendiaten gesetzt werden. Diese könnten zum Beispiel im Zugang zu wissenschaftlichen Ressourcen oder Netzwerken liegen. Kjell Schmidt bewertete den Idealismus und die Neugier junger Menschen, sich in diesem Feld auszuprobieren, als Motor. Zudem sei der ländliche Raum auch für junge Familien ein attraktiver Lebensraum.

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