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Das Staatsschiff

Artikel vom 15.05.2014

„Mit allen diesen Beiträgen hat Stephan Leibfried Brücken zwischen Wissenschaft und Praxis geschlagen, und er hat selbst als Kapitän auf vielen Kommandobrücken nicht nur auf schnittigen Jachten in Gestalt von Büchern renommierter Verlagshäuser gestanden, sondern er hat eine ganze Flotte von Wissenschaftsschiffen gebaut und sicher durch alle Stürme gesteuert.“ Laudatio von Prof. Dr. Anne Peters

Das Staatsschiff

Laudatio anlässlich der Verleihung des Schader-Preises 2014 an Stephan Leibfried

Wir sind hier zusammengekommen, um die Verleihung des Schader-Preises an Professor Stephan Leibfried zu feiern. Kollege Leibfried wird ausgezeichnet, weil er durch seine wissenschaftliche Arbeit und sein öffentliches Wirken einen Dialog zwischen der Forschung zu Armut, Wohlfahrtsstaat und Wandel der Staatlichkeit auf der einen Seite und Praktikern des Sozialstaats und der Hochschulpolitik auf der anderen Seite initiiert und begleitet hat und diesen Diskurs selbst mit luziden Analysen und kreativen Vorschlägen bereichert hat.

Seine drei großen Werk- und Wirkbereiche sind: Erstens: Probleme der Armut und Wohlfahrt und damit zusammenhängend, vergleichende Forschung des Wohlfahrtsstaates, insbesondere in Bezug auf Deutschland, die USA und das Vereinigte Königreich. Dieses Thema war Leibfrieds erste wissenschaftliche Liebe, wie sich an seiner politikwissenschaftlichen Dissertation zum Thema „Bedingungen, Grenzen und ideologische Bedeutung von Planungsmechanismen im Wohlfahrtsstaat“ zeigt. Und wie oft in einem Wissenschaftlerleben lässt einen diese erste Liebe nicht mehr los. Das Thema „Wohlfahrtsstaat“ zieht sich wie ein roter Faden durch Leibfrieds reiche und vielfältige Forschung bis hin zur Publikation des Oxford Handbook of the Welfare State knapp 30 Jahre später.

Die Erforschung des Einflusses von ökonomischer und kultureller Globalisierung und europäischer Integration speziell auf den Wohlfahrtsstaat hat Leibfried zu seinem zweiten, jüngeren Forschungsthema geführt, nämlich: Fragen des Staates allgemein und seines Wandels durch Globalisierung und Europäisierung auf der einen und Privatisierung auf der anderen Seite.

Der dritte Wirkbereich von Stephan Leibfried ist das Forschungsmanagement und die Wissenschaftspolitik, sowohl theoretisch als auch praktisch. Diese dritte Dimension bezeichnet zugleich sein allererstes akademisches Interesse. Leibfrieds erstes Buch, publiziert 1969, trug den Titel „Die angepasste Universität“. Bereits vorher war er Herausgeber eines Sammelbandes: „Wider die Untertanenfabrik: Handbuch zur Demokratisierung der Hochschulen“, Köln 1967. Titel und Erscheinungsdaten dieser Erstlingsschriften sprechen für sich. Sie zeugen von einem frühen und sehr ausgeprägten Interesse unseres Preisträgers für die Hochschulpolitik.

Diese Leidenschaft trieb und treibt Leibfried, nachdem er in einer wissenschaftlichen Blitzkarriere zu höchsten akademischen Würden aufgestiegen war, dazu, selbst aktiv Hochschulpolitik im besten Sinne des Wortes zu machen, indem er nämlich mit rastlosem und vor allem mit selbstlosem Einsatz wissenschaftliche Institutionen baute. Leibfried hat, quasi mit eigenen Händen und vor allem seinem Kopf, zahlreiche Forschungsinstitutionen geschaffen. Er hat damit entscheidend dazu beigetragen, dass speziell die sozialwissenschaftliche Forschung nicht nur in der scientific community, sondern auch in der politisch interessierten Öffentlichkeit verstärkt wahrgenommen und wirksam wird. Sein Anliegen war stets, wissenschaftliche Erkenntnisse in den Dialog mit der (sozial)politischen Praxis zu stellen. Es ist, darüber sind sich alle Beobachter der Szene einig, Leibfrieds Verdienst, dass die kleine und unbedeutende Uni Bremen zur Exzellenzuniversität aufgestiegen ist – und zwar maßgeblich durch die Sozialwissenschaften.

Dies ging wie folgt vonstatten: Zunächst konnte Leibfried die Bremische Politik dafür gewinnen, sozialwissenschaftliche Forschung, zentriert auf die Sozialpolitik, dauerhaft in Bremen an der Universität zu institutionalisieren: 1988 wurde das Zentrum für Sozialpolitik (ZeS) gegründet – das einzige interdisziplinäre Forschungsinstitut in Deutschland, das sich mit allen Regelungsbereichen der Sozialpolitik befasst. Leibfried hat dann hintereinander nicht nur einen, sondern zwei Sonderforschungsbereiche aufgebaut und geleitet; den ersten zu „Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf“ (von 1988-2001), den zweiten zum Thema: „Staatlichkeit im Wandel“ (von 2003-2014). Staatlichkeit im Wandel, abgekürzt „TranState“, vereinigt ungefähr 70 Forscher in 16 Unterprojekten. Stephan Leibfried hat auch mitgewirkt am Aufbau der sozialwissenschaftlich-sozialpolitischen Sektion des (niedersächsisch-bremischen) Hanse-Wissenschaftskollegs. Schließlich hat Leibfried die „Bremen International Graduate School of Social Science“ mitgegründet und geleitet. Diese wurde dann im Zug der Exzellenzinitiative ausgezeichnet als Exzellenz-Graduiertenschule. Leibfried hat sich in jüngerer Zeit, anknüpfend an sein jugendliches Feuer und aufbauend auf seiner immensen Hands-on Erfahrung in Gremien und Politik, prominent und konstruktiv in die Gestaltung der deutschen Exzellenzinitiative eingeschaltet.

Mit allen diesen Beiträgen hat Stephan Leibfried Brücken zwischen Wissenschaft und Praxis geschlagen, und er hat selbst als Kapitän auf vielen Kommandobrücken nicht nur auf schnittigen Jachten in Gestalt von Büchern renommierter Verlagshäuser gestanden, sondern er hat eine ganze Flotte von Wissenschaftsschiffen gebaut und sicher durch alle Stürme gesteuert. Soweit zu den drei Wirkbereichen unseres Preisträgers, für die er heute hier ausgezeichnet wird.

Vita

Wie konnte es so weit kommen? Gestatten Sie mir einen kurzen Rückblick auf den Werdegang von Stephan Leibfried. Leibfried hat, was manche seiner Kollegen vielleicht nicht einmal wissen, nicht nur Politikwissenschaften, sondern auch Rechtswissenschaften an der Freien Universität studiert und hat beide juristischen Staatsexamina absolviert, und zwar in Berlin. Mit 28 Jahren wurde er zum Dr. rer. pol. an der Uni Bremen promoviert und schon mit gerade 30 Jahren, ab dem Wintersemester 1974, war er Professor mit dem Schwerpunkt Sozialpolitik und Sozialverwaltung an der Universität Bremen. Leibfried ist seit 2012 zusätzlich Professor an der Jacobs University Bremen und hat mehrere ehrenvolle Rufe, unter anderem an die Humboldt Universität Berlin, abgelehnt. Er ist also der Hansestadt, seiner Wahlheimat im Norden, in Küstennähe, treu geblieben. 

Das Staatsschiff

Dort hat er, im Zusammenhang mit seiner Forschung zum Staat und seinen Wandlungen, die Metapher des Staatsschiffs für sich entdeckt. Viele von Ihnen, liebe Anwesende, freuen sich – wie ich – auf die Weihnachtssendung des Bremer Sonderforschungsbereichs „TranState“, die von Stephan Leibfried gestaltet wird. Hier wird nicht nur auf höchstem wissenschaftlichen Niveau über Forschungsergebnisse aus dem Sonderforschungsbereich „Staatlichkeit im Wandel“ berichtet, sondern auch mit Kunstsinn, Kreativität und Geschmack die Metapher des Staatsschiffes auf immer neue, amüsante und erhellende Weise zelebriert.
Es ist schon einige Jahre her, dass Leibfrieds Sohn Philipp diese Weihnachtsgrüße mit einer Kinderzeichnung illustriert hat. Im Anschluss daran möchte ich an eine literarische Staatsschiff-Passage anknüpfen, die – soweit ich sehe – Leibfrieds Forschung bisher entgangen ist.

Die Haltbarkeit des Staates

Und zwar handelt es sich um den Einsatz des „mandalanischen Staatsschiffs“ im Klassiker „Jim Knopf und die Wilde 13“ von Michael Ende. Zum Kampf gegen den Drachen Mahlzahn und gegen die Wilde 13 bietet der Kaiser den Helden sein Schiff an: „‚Wenn Ihr vielleicht mit meinem Staatsschiff vorlieb nehmen wollt‘, schlug der Kaiser vor, ‚so steht es Euch zur Verfügung. Es ist, wie Ihr wisst, sehr schnell und von außergewöhnlicher Stärke und Haltbarkeit.‘“.1

Es ist diese außergewöhnliche „Stärke und Haltbarkeit“ des Staates, die sich im Laufe der insgesamt elf Jahre währenden Phasen des Sonderforschungsbereichs gezeigt haben. In Michael Endes großartigem Buch geht es zwar nicht um ein Schiff als Metapher für den Staat, sondern um ein echtes Staatsschiff. Ich nenne dieses Meisterwerk dennoch, weil es, meine ich, zu Leibfrieds Interessen und Engagement passt. Es handelt sich nur scheinbar um ein Kinderbuch. Die beiden Bände „Jim Knopf“ erschienen im „Goldenen Zeitalter“ der Sozialstaatlichkeit in Westeuropa, auf das Leibfried in seinen Veröffentlichungen immer wieder hinweist.2 Dies waren, wenn ich mir diesen Hinweis erlauben darf, auch Stephan Leibfrieds „Goldene Jahre“, in denen er in der Blüte seiner Jugend stand. 

Die beiden Bände von „Jim Knopf“ erschienen 1960 bzw. 1962, als Stephan Leibfried, der 1944 geboren ist, vor dem Abitur stand und sich vielleicht schon überlegte, Jura zu studieren. Er wird diese Bücher also damals noch nicht gelesen haben, sondern erst später als Vorleser seines Kindes. „Jim Knopf“ ist deshalb ein so bedeutendes Buch, weil es das erste deutsche „Kinder“buch ist, in dem kulturelle Globalisierung passiert. Es ist außerdem in neuerer Zeit als Michael Endes Verarbeitung seiner Schulzeit im Nationalsozialismus gewürdigt worden.3 

Die Helden des Buches sind ein schwarzer Junge und ein chinesisches Mädchen, die – zusammen mit einem Angehörigen der unteren Schichten – nämlich einem Lokomotivführer – gegen den Faschismus in Gestalt eines Drachens, Frau Mahlzahn, kämpfen und ihn besiegen. Der Afrikaner, die Chinesin und der Proletarier bauen dann einen neuen Staat auf, namens Jimballa, der aus dem Ozean aufsteigt – dies erscheint uns heute angesichts der steigenden Meeresspiegel als interessanter Punkt. Dieser neue Staat wird von Familien aus aller Welt besiedelt und wird ein multikulturelles Gemeinwesen. Die Governance ist allerdings etwas unterentwickelt: der Staat wird vom afrikanisch-chinesischen Königspaar alleine regiert werden.

Ich komme zurück zu Leibfrieds Forschung: Während noch Ende der 1990er Jahre, in die die Vorbereitung des Förderantrags für den Sonderforschungsbereich fiel, in den Rechtswissenschaften, Politik- und Sozialwissenschaften von einem „Schwinden“, einem „Schrumpfen“ des Staates die Rede war und sehr viel vom Aufstieg der non-state actors, den nichtstaatlichen Akteuren, verzeichnen wir heute eventuell eine Renaissance der Staatlichkeit, eine Re-Etatisierung. In ihrem Einleitungskapitel zum Oxford Handbook of the Welfare State diagnostizieren Leibfried, seine Co-Autoren und Mitherausgeber folgende Komponenten dieses „return of the state“: Erstens: Privatisierungsstopps in Sektoren, in denen Unterregulierung und mangelnde staatliche Aufsicht als problematisch erkannt wurden, zum Beispiel im Bereich der Grundversorgung mit lebenswichtigen Gütern wie Wasser. Zweitens, staatliche Anti-Terroraktivitäten im Gefolge von 9/11. Drittens, staatliche und supra-staatliche Rettungspakete für private Finanz- und Wirtschaftsakteure in der Finanzkrise.4 


Transformation

Dennoch, und das ist wichtig, präsentiert sich der heutige Staat, und insbesondere seine Wohlfahrtspolitik, nicht mehr wie in seinem „Goldenen Zeitalter“. Aber wie sind seine „Transformationen“ zu konzeptionieren? Auch hier hilft uns die Schiffsmetapher weiter. Die klassische, philosophische Fragestellung zum Problem des Wandels und der Identität ist ja gekleidet in die Geschichte vom Schiff des Theseus. Die älteste Formulierung ist von Plutarch überliefert: „Das Schiff, auf dem Theseus mit den Jugendlichen losgesegelt und sicher zurückgekehrt war, ein Schiff mit 30 Rudern, haben die Athener bis auf die Zeiten des Demetrios Phaleros aufbewahrt, indem sie immer statt des verfaulten Holzes neues und festes einziehen ließen. Daher pflegten in der Folge die Philosophen bei ihren Streitigkeiten über das Wachstum der Dinge sich immer auf dieses Fahrzeug zu berufen, so dass einige behaupteten, es wäre und bleibe dasselbe Schiff, andere hingegen, es wäre ein ganz anderes.“5 

Ist unser heutiger Staat, in dem viele Elemente ausgetauscht wurden, noch derselbe wie in seinem Goldenen Zeitalter? Ich meine nein, aber hier passt die Theseus-Konstellation nicht ganz. Die neuen Planken sind nämlich in Form und Material nicht identisch mit den alten Holzplanken. Sie sind aus Mikrofasern, sie sind teilweise durchsichtig, sie werden nicht per Hand, sondern in hoher Stückzahl maschinell unter Einsatz von Robotern gefertigt, und sie wurden mit einer neuartigen Währung, dem Euro, bezahlt.

Vor allem aber ist das Meer, auf dem sich dieses Schiff bewegt, verändert: es ist schmutzig, der Wasserspiegel ist angestiegen, es ist leergefischt. Dafür treiben vermehrt tote Migranten drin herum. Die Mannschaft besteht vor allem aus Asiaten, Afrikanern und Latinos, die sich mit billigen Löhnen zufrieden geben. Über die Abgrenzung der Territorialgewässer herrscht Streit, der bedrohlich eskalieren könnte. All dies führt dazu, dass das Schiff nur dann „haltbar“ bleiben kann, wenn es aus extrem gutem Material unter Einsatz neuester Technik modernisiert, und wenn es sehr gut gesteuert wird. Governance, κυβέρνηση, heißt ja bekanntlich „Steuerung“. Soweit zur Transformation der Staatlichkeit und dem von Leibfried geschaffenen Sonderforschungsbereich.


Wissenschaftspolitik

Abschließend möchte ich den Bogen von der Wissenschaft zur Praxis schlagen und auf das aktuelle wissenschaftspolitische Engagement unseres Preisträgers eingehen. Stephan Leibfried war und ist ein großer Forschungspolitiker und damit auch ein Praktiker des Wissenschaftsbetriebs. Dies zeigt sich nicht nur daran, dass er große Forschungsverbünde konzipiert, aufgebaut und geleitet hat, sondern auch an seinen scharfsinnigen Kommentaren und konstruktiven Vorschlägen zur Exzellenzinitiative. Beispielsweise hat Leibfried anlässlich des Endes der ersten Runde der Exzellenzinitiative gefordert, dass die Fortsetzung der Exzellenzinitiative nicht nur – ich zitiere Leibfried: „die Endmoränen einer einmaligen Spitzenstrategie“6  darstellen dürften. Er plädierte für eine Fortsetzung des Exzellenzwettbewerbs in einem dreiteiligen „Pakt Spitzenforschung“, der herausragenden Einrichtungen – ich zitiere wieder Leibfried: „eine Stetigkeit auf Widerruf“7  gewähren würde. Unter anderem mit längeren Förderphasen sowie mit Förderung von Wissenschaftlern schon in einer früheren akademischen Lebensphase, nämlich mit Forschungsmaster-Studiengängen.8  Bei allem Wettbewerb und bei aller Exzellenz brauchen wir, so Leibfried in der FAZ, eine „starke Mitte plus eine gepflegte Spitze“9,  damit weitere deutsche Universitäten zu den top 500 weltweit aufschließen können.

Mit diesen und anderen Beiträgen hat Stephan Leibfried angemahnt, das soziale Element in der Forschungsförderung nicht aus den Augen zu verlieren. Er folgt damit, vielleicht ungewollt, Michael Endes Helden Jim Knopf und Prinzessin Li Si, die nach dem Sieg über den Drachen und die wilden Piraten vor allem eines fordern und fördern: Bildung.

Dies geschieht – bei Michael Ende – in drei Förderlinien: Erstens: Transformation des Ungeheuers Mahlzahn in einen „goldenen Drachen der Weisheit“. Zweitens: Mathematik für die Piraten, denen erst mal das Zählen beigebracht wird (sie waren nämlich in Wirklichkeit nur 12 und nicht 13); und schließlich, drittens, Förderunterricht für Jim Knopf, der wegen seines Migrationshintergrundes zuvor das reguläre Bildungsangebot nicht ordentlich wahrgenommen hatte. All dies übrigens unter dem Einfluss der uralten „mandalanischen“ Kultur, die in Michael Endes Roman ziemlich unverbrämt für China steht.

Schluss

Ich komme zum Schluss. Leibfried fordert, ich zitiere aus dem Oxford Handbook of the Welfare State: „Wir müssen einen neuen Gesellschaftsvertrag für das 21. Jahrhundert schmieden, und dieser muss supranationaler und globaler sein denn je.“ „Und dafür müssen wir“, schreibt Leibfried, „gut informiert sein über das Wohlfahrtsnetz [the welfare web] in das wir bereits eingesponnen sind.“10  Stephan Leibfrieds internationale Spitzenforschung hat unser Wissen über den Wohlfahrtsstaat erweitert und vertieft, seine institutionelle Arbeit hat die Hochschulbildung in diesem Staat verbessert.
Kapitän Stephan, ich wünsche Dir, dass Du weiterhin in der Forschung und Wissenschaftspolitik den Kurs bestimmen wirst: Und Deiner Wissenschaftsflotte weiterhin das Kommando erteilen wirst: „Volle Kraft voraus“!

1 Michael Ende, Jim Knopf und die Wilde 13 (orig. Stuttgart: Thienemann 1960, Aufl. 1990), S. 174.

2 Stephan Leibfried, Achim Hurrelmann, Kerstin Martens und Peter Mayer (Hrsg.), Transforming the Golden Age Nation State (Houndmills: Palgrave 2007).

3 Julia Voss, Darwins Jim Knopf (Frankfurt: Fischer 2009). Julia Voss vertritt die These, dass Michael Ende, der 1929 geboren, in diesen Büchern seine Schulzeit im »Dritten Reich« porträtiert. Sie deutet „Jim Knopf“ als eine Gegengeschichte zur nationalsozialistischen Vereinnahmung der Evolutionstheorie.

4 Francis G Castels, Stephan Leibfried, Jane Lewes, Herbert Obinger, Christopher Pierson, Introduction, in: dies. (Hrsg.), The Oxford Handbook of the Welfare State (Oxford:OUP 2010), S. 1-15 (S. 14).

5 Plut. Thes. 23.1, Übers. Ekkehart Martens, ergänzt durch A.P.

6 Stephan Leibfried, Nach dem letzten Akt kommt der nächste Pakt, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. Juni 2012, Nr. 147, S. N5.

7 Ibid.

8 Ibid.

9 Ibid.

10 Castels, Leibfried u.a. (Fn.4), S. 15.

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