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Die Nachhaltigkeitsagenda der Vereinten Nationen – Konzept, Entstehung und Wirkung der SDGs

Artikel vom 08.07.2019

Fünf Jahre nach Verabschiedung der Agenda 2030 ergeben sich kritische Fragen etwa zu Tragweite, Durchsetzbarkeit und Instrumentalisierung der Sustainable Development Goals (SDGs). Die Tagung am 5. und 6. März 2020 hatte zum Ziel, eine Bilanz und Wirkungsanalyse der SDGs aus politikwissenschaftlicher Perspektive zu erarbeiten.

Die Nachhaltigkeitsagenda der Vereinten Nationen: Konzept, Entstehung und Wirkung der Sustainable Development Goals

Im September 2015 beschloss die internationale Staatengemeinschaft in der Generalversammlung der Vereinten Nationen die globale Nachhaltigkeitsagenda (Agenda 2030). Sie umfasst 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs) sowie 169 detaillierte Unterziele, mit denen die „Transformation unserer Welt“ zu einer gerechteren und friedlicheren Zukunft auf den Weg gebracht werden soll. Die Agenda 2030 fordert von jedem Mitgliedsstaat der Vereinten Nationen die Umsetzung der 17 SDGs und der zugehörigen Unterziele im eigenen Land und in allen anderen Teilen der Welt bis 2030. Damit versuchen die Staaten, das in der Umwelt- und Entwicklungspolitik immer noch vorherrschende Nord-Süd-Paradigma zu überwinden.

Im Vergleich zu den im Jahr 2000 verabschiedeten acht Millennium Development Goals (MDGs) sind die 17 SDGs thematisch und räumlich deutlich umfassender. Sie sind zudem politischer und wie ihr Name deutlich macht, wird ein sehr viel stärkerer Fokus auf Aspekte der Nachhaltigkeit gelegt. In den letzten Jahren wurde intensiv über mögliche Priorisierungen der Ziele und Trade-offs zwischen ihnen gestritten, sowie viel Energie in Fragen der Umsetzung und Überprüfbarkeit der Ziele  investiert. Die Umsetzung der SDGs ist der eigentliche Lackmustest für den Erfolg der Agenda 2030. Für die Zielverwirklichung sind Prozesse der gesellschaftlichen Transformation notwendig, welche durch die Zusammenarbeit zwischen Staaten und Institutionen innerhalb von Staaten unterstützt werden müssen. Staatliche und nichtstaatliche Akteure auf unterschiedlichen Politikebenen – global, national, lokal – und in verschiedenen gesellschaftlichen Sphären – Politik, Gesellschaft und Wirtschaft – sind aufgerufen, einen Beitrag zur Zielverwirklichung zu leisten. Gleichzeitig ergeben sich fünf Jahre nach der Verabschiedung der Agenda 2030 kritische Fragen etwa zu Tragweite, Durchsetzbarkeit und Instrumentalisierung der SDGs. Zu all diesen Fragen leistet die politikwissenschaftliche Forschung wichtige Beiträge.

Aus politikwissenschaftlicher Perspektive wirft die Agenda 2030 konzeptionelle, empirisch-analytische, normative und praktische Fragen auf. Unter welchen Kontextbedingungen entwickelte sich die globale Nachhaltigkeitsagenda? Welche staatlichen und nicht-staatlichen Akteure beeinflussten die Agenda? Welche Wechselwirkungen und Konflikte bestehen  zwischen den Zielen der Agenda 2030 und anderen politischen Regulierungsansätzen? Welche nationalen Strategien werden für die Zielverwirklichung implementiert? Wie können Fortschritte bei der Zielverwirklichung transparent, messbar und international vergleichbar gemacht werden? Inwiefern trägt die Agenda 2030 den normativen Anforderungen an die demokratische Legitimität der globalen Nachhaltigkeitspolitik Rechnung? Welche praktischen Lösungsansätze, z.B. in den Bereichen gesellschaftliche Transformation oder technologische Innovationsentwicklung, werden implementiert und wie erfolgversprechend sind diese?
 
Der AK Umweltpolitik/Global Change hat die Tagung genutzt, um eine Bilanz und Wirkungsanalyse der SDGs aus politikwissenschaftlicher Perspektive zu erarbeiten. Die Tagung wurde in Kooperation mit der in Darmstadt ansässigen Schader-Stiftung durchgeführt, welche sich zum Ziel gesetzt hat, den Dialog zwischen den Gesellschaftswissenschaften und der Praxis zu fördern. Daher waren auch Beiträge von Praktikern und Praktikerinnen aus Ministerien und Durchführungs- und Nichtregierungsorganisationen erwünscht, um einen regen Austausch zu gewährleisten. Grundsätzlich waren alle mit dem Rahmenthema zusammenhängenden Vorschläge für Beiträge willkommen. Die Tagung war somit offen für alle thematischen, theoretischen und methodischen Ausrichtungen. Die Tagungspapiere konnten einzelne oder mehrere Ziele behandeln, den Gesamtkatalog analysieren oder Fragen der Umsetzung, Indikatorenbildung bzw. Messbarkeit angehen. Kritische Einschätzungen waren ebenso willkommen, wie anwendungsorientierte Forschung. Schließlich sind Beiträge von Nachwuchswissenschaftlern genauso erwünscht wie von Postdocs oder Professorinnen.

Die Tagung wurde organisiert vom Sprecher*innenkreis des AK Umweltpolitik/Global Change und fand im Schader-Forum in Darmstadt statt. Um die Einreichung von Abstracts wurde bis zum 15. September 2019 gebeten. Die Benachrichtigungen über angenommene Beiträge wurden bis zum 15.10.2019 verschickt und die Einreichungsfrist für die vollständigen Tagungspapiere war der 24.02.2020. Wir streben an, eine Auswahl der auf der Tagung vorgestellten Papiere in einem Sonderheft oder einem themenspezifischen Sammelband zu veröffentlichen.

Sprecher*innenkreis AK Umweltpolitik/Global Change der DVPW

Thomas Hickmann, Utrecht University
(t.hickmann@uu.nl)

Markus Lederer, Technische Universität Darmstadt
(lederer@pg.tu-darmstadt.de)

Jens Marquardt, Stockholm University
(jens.marquardt@statsvet.su.se)

Sandra Schwindenhammer, Justus-Liebig-Universität Gießen
(sandra.schwindenhammer@sowi.uni-giessen.de)

Sabine Weiland, Université Catholique de Lille
(sabine.weiland@univ-catholille.fr)


Ansprechpartnerin für die Schader-Stiftung

Karen Lehmann
(lehmann@schader-stiftung.de)

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