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Schader-Preis 2014 an Stephan Leibfried

Artikel vom 15.05.2014

Prof. Joachim-Felix Leonhard, Stiftungsratsvors., Prof. Stephan Leibfried, Alois M. Schader, Prof. Anne Peters, Laudatorin (v.li.n.re.), Foto: Christoph Rau

Professor Dr. Stephan Leibfried von der Universität Bremen hat den Schader-Preis 2014 in Anerkennung seiner international herausragenden und praktisch ambitionierten Verdienste um die Entwicklung der sozialwissenschaftlichen Forschung zum Sozialstaat und zur allgemeinen jüngeren Staatsentwicklung erhalten.

Schader-Preis 2014

Mit dem Preis zeichnet die Schader-Stiftung Gesellschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus, die durch ihre wissenschaftliche Arbeit und ihr öffentliches Wirken wichtige Beiträge für die Lösung gesellschaftlicher Probleme geleistet haben. Stephan Leibfrieds Initiative ist im Wesentlichen die Gründung des Zentrums für Sozialpolitik (ZeS) 1988 an der Universität Bremen zu verdanken. Das ZeS ist eine interdisziplinäre Einrichtung, die Ökonomie, Politik, Soziologie, Sozialmedizin sowie Gesundheitspolitik umfasst und mittlerweile zu einer international führenden Forschungseinrichtung in der Sozialpolitik und der vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung geworden ist. Der Schader-Preis wird vom Senat der Schader-Stiftung verliehen. Für den Senat begründete Professor Jutta Allmendinger die Entscheidung für den Bremer Wissenschaftler: „Bemerkenswert im Hinblick auf die Ziele der Schader-Stiftung sind insbesondere Leibfrieds vielfältige Versuche, Brücken in die Praxis zu schlagen.“

Vortrag des Preisträgers Stephan Leibfried

Mit Blick auf das Jubiläum 100 Jahre „Großer Krieg“ und seine eigenen Arbeiten zur Staatsentwicklung trug Stephan Leibfried vor, wie sich das deutsche Bild vom Staat am Beispiel der Metapher und der Zeichnung des „Staatsschiffs“ von 1871 bis 1918 entwickelt hat. Ausgangspunkt war die Karikatur von Sir John Tenniel im Punch 1890 „Der Lotse geht von Bord“: Wilhelm II. steht an Bord seiner Staatsjacht Hohenzollern I und schickt seinen Kanzler Bismarck davon, das Fallreep hinunter ins Beiboot. Es handelt sich um eine Karikatur, die damals in Deutschland wie eine Bombe einschlug, und ein vieldeutiges Motiv, das noch heute variationsreich regelmäßig in der Presse aufgegriffen wird.

„Die Deutschen kennen seither auch auf ihren Staatsschiffen nur noch Lotsen und keine Steuermänner – ohne die geht es aber leider auf hoher See nicht. Vor allem vergessen sie, dass ihr Urbild vom Staatsschiff bis heute die ‚Privatjacht‘ Hohenzollern I von Wilhelm II. geblieben ist und nicht etwa die ‚Superfregatte Grundgesetz‘ oder das ‚Flaggschiff Weimarer Verfassung‘.“ Wie Leibfried konstatierte, sitzt das alte autokratische Bild von 1890 so fest, dass in unserem kollektiven Bildgedächtnis — anders als etwa in dem der USA — das alte Staatsschiff und die neue Demokratie bis heute getrennte Wege gegangen sind.

Weitere Informationen zur Preisverleihung

Der Schader-Preis wird jährlich von der Schader-Stiftung verliehen und ist mit 15.000 Euro dotiert. Preisgericht ist der Senat der Stiftung. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Jutta Allmendinger (2013), Paul Kirchhof (2012), Jan Philipp Reemtsma (2011), Wolf Lepenies (2010), Lord Ralf Dahrendorf (2009), Klaus von Beyme (2008), Franz-Xaver Kaufmann (2007), Gesine Schwan (2006) und Ulrich Beck (2005).

[Stand 2014]

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