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Über Polen reden und schreiben

Artikel vom 23.10.2023

Foto: Shutterstock

Über Heimat, Identität und die Macht der Literatur. Ein Blogbeitrag von Vanessa Vitale.

Annäherung an Identität

Unabhängig von der Herkunft stellt sich die Frage nach der eigenen Identität. Antworten darauf zu finden ist immer schwierig – was heißt und ist Identität überhaupt? Kulturelle Zugehörigkeit etwa? Die wird doch von außen zugeschrieben! Herkunft? Nur bedingt aussagekräftig! Was passiert aber dann doch, wenn die daheim gelebte Kultur sich stark vom sozialen Umfeld unterscheidet, weil die kulturellen Wurzeln geographisch ganz wo anders liegen?

Verstellen, verstecken, aber bitte nicht auffallen

Migration zieht demnach noch andere Fragen zur eigenen Identität nach sich – auch und oft ganz konfliktär in den Folgegenerationen. Zunächst wird die Bedeutung der Sprache und eigenen Ausdrucksform neu verhandelt. Denn f empfindet man sich sprachlich und emotional nicht verstanden, ist das Gefühl einer unbeschreiblichen Einsamkeit nicht weit entfernt. Zur Verständigung zwischen den Kulturen bedarf es daher differenzierter Kommunikationsmöglichkeiten. Dazu gibt es unterschiedliche Angebote: Sprachkurse einerseits, aber auch kulturelle Veranstaltungen, die die gegenseitige Verständigung fördern. Nur sollten diese möglichst vielfältige Narrative umfassen. In Familien stellt sich zudem die Frage der sprachlichen Bildung der Kinder. Wie viel Kontakt zur Heimat soll dabei noch gehalten werden? Welche Rollen nehmen Herkunftssprache und Ankunftssprache ein? Ist der Alltag Deutsch, fernab polnischer Bezüge? Dazu kommt der verspürte Zwang zur Anpassung, die zur Integration vermeintlich notwendig ist. Verstellen, um nicht aufzufallen, unsichtbar bleiben und dabei die eigene Identität erstmal abgelegen.

Schrift und Aufmerksamkeit

Schriftliche Werke stellen eine Möglichkeit dar, sich auszudrücken. Traditionen, Familie, Mehrsprachigkeit bei Kindern und Erwachsenen, Fluchterfahrungen, Ankunft in Deutschland, Emotionen und Sehnsüchte sind Themen, mit denen sich seit Jahren einige an der polnischen Kultur interessierte Autor*innen mit und ohne eigene Migrationserfahrungen auseinandersetzen. Mit einer literarischen Reihe soll ein kleiner Beitrag zum Perspektivwechsel, zur Sichtbarkeit der polnischen Kultur in Deutschland und somit der Horizonterweiterung geleistet werden, indem Gespräche mit Autor*innen und Expert*innen stattfinden, die sich mit deutsch-polnischen Beziehungen beschäftigen. Der polnischen (polnisch-deutschen, deutsch-polnischen, „deulnischen“) Kultur in Deutschland wird trotz der unmittelbaren Nachbarschaft und den schon jahrhundertelangen Migrationsprozessen weiterhin vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Es kommen Menschen an, deren Aufgabe es wird, eine neue Heimat für sich zu entdecken. Sie müssen sich von Grund auf mit einer neuen Sprache und Kultur auseinandersetzen und die Lebensrealität vor Ort begreifen lernen. Heimat gibt Halt. Es ist eine ideale Vorstellung – sowohl physisch als auch psychisch – angekommen zu sein. Kultur kann dabei helfen und vermitteln.

Literarischer Salon

Im „Literarischen Salon Polen“ möchte die Schader-Stiftung mit einschlägigen Partnerorganisationen der polnischen Migration in Deutschland nachspüren. Er soll zum Perspektivwechsel und zum Nachdenken anregen. Zu diesen Terminen werden Kulturschaffende und wissenschaftliche Expert*innen eingeladen, sich gemeinsam zum polnischen Leben in Deutschland auszutauschen und eigene Erfahrungen, Forschungsergebnisse und daraus aufzuleitende Erkenntnisse zu teilen.

 

Von Vanessa Vitale, Praktikantin der Schader-Stiftung

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