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Mehr Gesundheit für alle – aber wie?

Artikel vom 26.05.2020

Foto: Shutterstock

Vielfalt in der Selbsthilfe. Ein Blogbeitrag von Ayse Yilmaz.

Interkulturelle Vielfalt in der Selbsthilfe - Eine Veranstaltung

Eigentlich wollten wir im Juni 2020 eine besondere Veranstaltung zur interkulturellen Vielfalt in der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe machen. Wo ist das Interkulturelle in einer der wichtigen Säulen des Gesundheitssystems, nämlich der Selbsthilfe? Treffen sich in Selbsthilfegruppen nur jene, deren Großeltern schon hier gelebt haben? Oder könnten und sollten nicht auch alle anderen davon profitieren?

Besonders sollte die Veranstaltung werden, weil wir statt eines festgezurrten Programms einen offenen Austausch – ähnlich einem Barcamp – mit allen, die kommen wollten, geplant hatten.

Im Juni 2020 wird das leider nichts – wohl aber (soweit wir das heute voraussehen können) im Januar 2021.

Bis dahin wollen wir schon einmal einen digitalen offenen Austausch starten. Wie steht es um die interkulturelle Selbsthilfe? Wer immer etwas dazu zu sagen hat, sei es mit einer wissenschaftlichen Brille auf der Nase, sei es mit dem wichtigen Wissen und der Erfahrung der Praxis oder auch aus eigener Anschauung als Mitglied einer Selbsthilfegruppe: wir freuen uns auf jeden Beitrag!

Starten wird dieser Austausch mit dem Beitrag von Ayse Yilmaz, Sozialarbeiterin im Selbsthilfebüro Darmstadt und Leiterin des Projekts „Selbsthilfe und Zuwanderung“.

 

Diversität schaffen - Wie gelangen wir zu mehr Gesundheit für Alle?

Selbsthilfegruppen sind heute nach einem langen Weg in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Laut einer Schätzung der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle (NAKOS) existieren in Deutschland mittlerweile zirka 70.000 bis 100.000 Selbsthilfegruppen zu gesundheitlichen oder psychosozialen Themen. Zwei Drittel aller Selbsthilfegruppen und -initiativen arbeiten im gesundheitsbezogenen oder rehabilitativen Bereich.

Betroffene oder Angehörige in einer schwierigen gesundheitlichen Lebenssituation bringen sich in Selbsthilfegruppen mit ihren Erfahrungen, Herausforderungen und Lösungswegen aktiv ein. Auf gleicher Augenhöhe streben die Beteiligten durch gemeinsame gegenseitige Unterstützung die Verbesserung der persönlichen Lebenskrise und -qualität an. Der Besuch einer Selbsthilfegruppe wirkt sich erwiesenermaßen positiv auf Krankheitsverläufe aus.

Wer besucht Selbsthilfegruppen – und wer nicht?

Menschen suchen meistens erst im fortgeschrittenen Alter beziehungsweise nach einer längeren Erkrankung eine Selbsthilfegruppe auf. Der Großteil der Teilnehmer*innen ist weiblich. Zudem fällt bundesweit den Selbsthilfekontaktstellen auf, dass die Selbsthilfegruppen selten von Menschen mit Einwanderungsgeschichte genutzt werden. Beispielsweise sind in diesem Jahr von ca. 180 registrierten Selbsthilfegruppen im Selbsthilfebüro Darmstadt nur drei Gruppen mit oder von Zugewanderten. Es wird also längst nicht jeder vom Angebot der Gesundheitsselbsthilfe erreicht, die Zugänge sind oft schwierig.

Stärken entdecken und gemeinsam neue Selbsthilfe-Formate finden

Nach jahrelanger Aufklärungs- und Aktivierungsarbeit zur Selbsthilfe bei Menschen mit Einwanderungsgeschichte konnte ich erkennen, dass diese in ihrem eigenen sozialen Umfeld beziehungsweise in ihrem „eigenen Milieu“ andere biographische und kulturelle Ressourcen oder Stärken aufweisen, um schwierige Lebenslagen wie körperliche oder seelische Erkrankungen, Pflegebedürftigkeit oder Todesfälle zu bewältigen. Es gibt also Selbsthilfepotenziale unter dieser Bevölkerungsgruppe und wir fragen uns und Sie:

Wie können wir die klassische Selbsthilfe umgestalten, so dass Menschen mit Einwanderungsgeschichte Zugang zu ihr finden und deren gesundheitsfördernde Wirksamkeit für sie erfahrbar wird?

Dieser Blogbeitrag freut sich auf Erfahrungen, Kommentare, Anregungen und die gemeinsame Entdeckung von vielfältigen Stärken und Potenzialen!

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