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Transdisziplinäre Nachhaltigkeitspotenziale

Artikel vom 10.08.2015

Montage: Silke Kleihauer

Salongespräche als transdisziplinäres Format am Beispiel einer „Energetischen Sanierung im Quartier“. Von Silke Kleihauer

Nachhaltige Entwicklung bedeutet Veränderung

Nachhaltige Entwicklung bedeutet Veränderung. Dafür braucht es Menschen, die diese Veränderungen umsetzen können. Hochschulen sind in der Pflicht, die Studierenden so auszubilden, dass sie in der Lage sind, diese Prozesse aktiv mit zu gestalten. Wie kann das gehen? Das war die Fragestellung im Arbeitskreis „Transdisziplinäre Lehre“, der die Salongespräche initiierte.

In den Salongesprächen diskutieren ca. 20 Personen aus Praxis, Forschung und Studium anhand konkreter Fallbeispiele die Leitfrage: „Wie entstehen und was ebnet den Weg zur Umsetzung nachhaltigerer Konzepte in der Praxis?“

Den Gesprächseinstieg bilden jeweils kurze Impulse aus der Praxis, orientiert an folgendem „Frageraster“:

  • 1. Was war die Motivation dafür, einen/diesen besonderen Weg zu gehen?
  • 2. Welche Akteure hatten/haben hier Beiträge zu leisten
    • a. Welche Hemmnisse sind dabei zu überwinden?
    • b. Was sind die kritischen Erfolgsfaktoren?
  • 3. Wie lassen sich nachhaltige Innovationen mit den professionellen Standards der Akteure, aber auch den sonstigen Rahmenbedingungen (Recht, Finanzierung, Haftung etc.) vereinbaren? Welche Änderungen in den institutionellen Rahmenbedingungen und sonstigen Arrangements empfehlen sich?

Beteiligte

Impulsgeber der bisherigen Salongespräche kamen aus der Wohnungs- (Bauverein, Nassauische Heimstätte) und Energiewirtschaft (HSE) sowie aus Architektur und Planung (schneider+schumacher, TUD - Fachgebiet Entwerfen und Stadtentwicklung). Die Diskussion am großen ovalen Tisch in der Schader Stiftung, moderiert von Prof. Dr. Martin Führ (Hochschule Darmstadt) und eingerahmt durch ein elektronisches Kaminfeuer, führt in der Regel rasch zu Aspekten, die außerhalb der „Systemgrenzen“ der vorgestellten Fallbeispiele angesiedelt sind. Dies ermöglicht es, über Ansätze und Lösungswege nachzudenken, die kreative Potentiale freisetzen und neue Lösungswege aufzeigen. Das sehen auch die Teilnehmer so: Ein Prokurist bezeichnete die Salongespräche gar „als berufliches Highlight des Jahres“.

Ziele

Übergeordnetes Ziel der Salongespräche bleibt, die Praxisanforderungen in die Lehre zu übersetzen.1 Vier in der Hochschule Darmstadt entwickelte Strukturelemente bilden das Gerüst für die transdisziplinäre Lehre:2

1. Normative Orientierung: Kenntnisse über rechtliche Anforderungen, gesellschaftliche Leitbilder und ethische Grundprinzipien und die Fähigkeit, daraus Anforderungen an die Wahrnehmung individueller wie organisationaler Verantwortung zu formulieren um einen entsprechenden Veränderungsbedarf bestimmen und begründen zu können.

2. Theorien und Methoden (Systemwissen): disziplinäre Kenntnisse, um aus unterschiedlichen Perspektiven Probleme zu strukturieren und vielfältige Gestaltungsoptionen zu identifizieren sowie die damit verbundenen Wirkungen analysieren zu können.

3. Transdisziplinäre Integration (Transformationswissen): Kenntnisse, wie sich (Veränderungs-) Prozesse in Richtung nachhaltige Entwicklung in konkreten Konstellationen, aber auch in der Gesellschaft insgesamt realisieren lassen.

4. Disziplinen- und handlungsfeldübergreifende Verständigung: Wahrnehmung, Kooperation und Umgang mit unterschiedlichen disziplinären und professionellen „Denkstilen“ und Verhaltensmustern.

Planspiel

Anhand eines konkreten Projektes des Bauvereins ist der Arbeitskreis „Transdisziplinäre Lehre“ dabei, eine Pilotveranstaltung in Form einer „Spring School“ mit integriertem Planspiel zu konzipieren. Beteiligt sind Lehrende der TU und Hochschule Darmstadt (Bauingenieure, Architekten, Planer, Sozial- und Politikwissenschaftler, Ökonomen, Juristen) in Kooperation mit dem Öko-Institut und dem Institut für Wohnen und Umwelt (IWU) sowie dem Bauverein, der HSE und der Stadt Darmstadt als Praxisakteure. Angesprochene sind Masterstudierende aus dem Bauingenieurwesen, der Architektur sowie der Energiewirtschaft und ggf. auch der BWL. Die nachfolgende Abbildung zeigt, wie transdisziplinäre Lehre im Kontext einer Hochschule zu verorten ist.

zur Abbildung: Transdisziplinäre Lehre und Wissensformen im Hochschulkontext

Die Herausforderung besteht nun darin, dass sich die Lehrenden auf die Denk- und Arbeitsweise anderer Disziplinen und der Praktiker einlassen. Außerdem ist nach geeigneten Lehrformen zu suchen.

Die Autorin: Dr. Silke Kleihauer ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse (sofia) an der Hochschule Darmstadt.

1 Siehe hierzu die Auswertung von Kleihauer, Führ, Brohmann und Cichorowski.

2 Kleihauer (2015): Konzept für den transdisziplinären Masterstudiengang RASUM – Risk Assessment and Sustainability Management, Darmstadt (i. E.).

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