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Das Soziale und Gerechte

Artikel vom 19.12.2017

Nachhaltigkeit stützt sich in einer klassischen Betrachtung auf drei Säulen: Ökologie, Wirtschaft und Soziales. Die dritte genannte Säule kommt jedoch oft zu kurz: sowohl im öffentlichen Diskurs als auch bei wissenschaftlichen Erörterungen. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Klaus Töpfer hielt eine inspirierende Keynote.

Informationen zur Veranstaltung

Beginn: 06.12.2018 | 14:00 Uhr

Ende: 07.12.2018 | 16:00 Uhr

Ort: Schader-Forum | Goethestr. 2 | 64285 Darmstadt
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Soziale Folgen ökologischer Nachhaltigkeitspolitik

Nachhaltigkeit ist als Begriff in aller Munde. Oft wird darüber diskutiert, welche ökologischen Maßnahmen notwendig sind, um dem Klimawandel, dem Raubbau an den Ressourcen dieses Planeten sowie der abnehmenden Biodiversität entgegen zu treten. Ebenso oft werden mögliche wirtschaftliche Folgen einer ökologischen Nachhaltigkeitspolitik debattiert. Nicht so sehr im Scheinwerferlicht steht hingegen die dritte Nachhaltigkeitssäule, nämlich die des Sozialen.

Am 6. und 7. Dezember 2018 führte die Schader-Stiftung eine Tagung zur Thematik Soziale Nachhaltigkeit gemeinsam mit den folgenden Partnern durch: 

  • Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft
  • Evangelische Hochschule Darmstadt
  • Gesellschaft für Sozialen Fortschritt e.V.
  • Wilhelm-Röpke-Institut

Gefördert wurde die Veranstaltung von der Stiftung Forum für Verantwortung.

Im Rahmen der Tagung hielt Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Klaus Töpfer die Keynote "Die soziale Dimension der Nachhaltigkeit". Er plädiert darin stark dafür, die verschiedenen Komponente der Nachhaltigkeit - Ökonomie, Ökologie, das Soziale und auch das Kulturelle - als integratives Konzept zu sehen. Die Schriftfassung der Keynote ist im Downloadbereich abrufbar.

Bericht von der Tagung

Prof. Dr. Gisela Kubon-Gilke bei der Einführung in die Tagung

Die Initiatorin der Tagung Prof. Dr. Gisela Kubon-Gilke von der Evangelischen Hochschule Darmstadt stellte den folgenden Bericht zusammen:

Zu Beginn der Tagung wurden diverse Fragenkomplexe und Themen im Zusammenhang mit sozialer Nachhaltigkeit angesprochen, unter anderem wurde die Interpretationsvielfalt des Begriffs der sozialen Nachhaltigkeit benannt, es wurde danach gefragt, ob soziale Nachhaltigkeit

  • eine unabhängige Säule der Nachhaltigkeit neben der ökologischen und ökonomischen darstellt,
  • ob das Soziale Vorläufer oder Nachläufer der Nachhaltigkeit ist oder
  • ob noch komplexere Interdependenzen bestehen.

Im Rahmen der Tagung konnten sicherlich nicht alle Fragen abschließend geklärt werden, aber in den folgenden Punkten erzielten die Teilnehmenden der Tagung weitgehend Einigkeit:

  • Das Drei-Säulen-Konzept (oder Drei-Dimensionen-Konzept) ist um ein weiteres Element, die kulturelle Nachhaltigkeit, zu ergänzen.
     
  • Die Nachhaltigkeitsdimensionen sind weder voneinander unabhängig, noch können sie in eine eindeutige Rangfolge der Bearbeitung zur Gesamtzielerreichung gebracht werden. Vielmehr ist ein integratives Verständnis angebracht. Weil die wesentlichen Nachhaltigkeitsprobleme dadurch entstehen, dass große Teile der Kosten von Produktion und Konsum entweder in die soziale oder in die ökologische Sphäre abgewälzt werden, vermittelt dies den vordergründigen Eindruck eines unmittelbaren Zielkonflikts zwischen Ökologie und Sozialem. Das passiert dann, wenn die Externalisierung von Kosten als gegeben gesehen oder gar hingenommen wird. Bezieht man die wirtschaftliche Seite – Produktion und Konsum – von vornherein mit ein, erkennt man, dass die Überwälzung der Kosten das Hauptproblem ist, nicht deren Verteilung auf die soziale oder ökologische Seite. Stattdessen sind die vier Elemente Wirtschaft, Ökologie, Soziales, Kultur stets gemeinsam integrativ zu denken.
     
  • Instrumente wie Ordnungsrahmen oder spezifische Interventionen können erstens unter anderem mit Hilfe ethischen Überlegungen, wenngleich nicht trivial, gerechtfertigt werden und sind zweitens vom Prinzip her bereits auch durchdacht. Die Schwierigkeit eines Change-Prozesses im Rahmen demokratischer Entscheidungsfindung wurde selbstverständlich gesehen, ohne einer anderen Staats- und Regierungsform etwa das Wort zu reden. Eine anhaltende Diskussion wird es dazu geben, ob sich das Gelegenheitsfenster zur Veränderung im Sinne der Nachhaltigkeit durch Krisen, Katastrophen oder allmähliches und unbeeinflusstes Umdenken öffnet oder ob man zum Beispiel durch Methoden des Nudging Sichtweisen der Individuen aktiv unterstützen darf oder gar muss.

Die Klärungen zum Zusammenhang der verschiedenen Nachhaltigkeitsebenen ergeben unmittelbar neue Fragen nach der geeigneten Form politischer Einflussnahme oder zu Konsequenzen der Digitalisierung im Hinblick auf die Überwälzung von Kosten der Produktion und des Konsums auf die soziale und ökologische Ebene. Dies gilt es unter Beachtung der Tagungsergebnisse weiter zu analysieren und in Praxis- und Politikvorschläge umzusetzen.

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